Der Arganbaum ist ausschließlich im Südwesten Marokkos vorzufinden, im Jahr 1998 wurden die Argangebiete durch die UNESCO zum Biophärenreservat erklärt.
Das Sammeln und Verarbeiten der Arganfrüchte ist in der traditionellen Landwirtschaft von jeher Frauensache. Die am Baum getrockneten und heruntergefallenen Früchte werden im Sommer von Frauen per Hand vom Boden aufgesammelt. Wegen der vielen Dornen und des dichten Astwerks können sie nicht vom Baum heruntergeschlagen werden.
Bei der Weiterverarbeitung wird zuerst das Fruchtfleisch entfernt, die harten Kerne werden danach mit Hilfe von zwei Steinen aufgeklopft und die Samenplättchen entfernt. Anschließend werden die „Mandeln“ von Hand in einer Stein- oder Metallmühle zermahlen.
Die Handpressung von Arganöl ist wesentlich zeitaufwendiger als die Herstellung mit Hilfe von Pressmaschinen, zur Produktion eines Liters Öl wird Ernte von 4-5 Arganbäumen benötigt, dies erklärt auch den hohen Preis des Öles.
2014 wurden die jahrhundertealten Kenntnisse und Praktiken zur Nutzung des Arganbaumes und seiner Früchte als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt.
Durch die Industrialisierung haben viele Familien ihr Einkommen verloren. Mittlerweile gibt es jedoch zahlreiche Kooperativen mit gesamt mehr als 1000 Frauen, die diese Tradition des handgepressten Arganöls am Leben halten.
Marokkaner nutzen das ungeröstete Arganöl um Hautkrankheiten zu behandeln und verwenden es zur Schönheitspflege von Haut und Haar. Die feuchtigkeitsspendenden und entzündungshemmenden Eigenschaften tragen dazu bei, dass schuppige, trockene und zu Irritationen neigende Haut beruhigt wird. Es kann bei Akne, Abschuppung der Haut und bei Verbrennungen lindernd wirken und zudem noch bei Rheuma eingesetzt werden.